Sonntag, 18. Februar 2018

Diese unendliche Vorstellungskraft!
Mein Gott, ich muss einfach mal darüber schreiben. Und mich würden auch eure Kommenare interessieren. Es ist vielleicht ein Thema, bei dem man sich auf seltsame Weise ertappt fühlt, dass in einer größeren Runde nicht so leicht von der Zunge geht. Unsere Fantasie.
Ich geb direkt ein Beispiel.
Ich gehe zum Bahnhof, weil ich mit dem Zug zu ´nem Kmupel nach Duisburg fahre. Es nervt. Der Bahnhof ist voll. Der Zug ist voll. Ich bin nicht voll.
Und so beginnen meine Gedanken zu schweifen. Ich stelle mir in verschiedenen Varianten, bis ins kleinste Detail, mit Dialogen gespickte absurde Situationen vor, in denen ich natürlich eine fantastische Hauptrolle spiele. Und es macht mir Spaß! Und verdammt, das ist kein Realitätsverlust. Es ist nichts anderes als gesunde Fantasie und ihr könnt mir doch nicht erzählen, dass ihr das nicht auch tut?! Und wenn nicht, ohne scheiß, warum nicht?
Trotzdem frage ich mich manchmal, ob alle da so ausschweifende Vorstellungen haben. Ganz kurz kann man sagen, es gibt verschiedenen Genres. Natürlich, der Reiche. Klassiker! Man nimmt eine beliebige Situation, ist gerade etwas beschäftigungslos, oder jemand nervt gerade, dann stelle ich mir vor, wie ich, wenn ich reich wäre, reagieren könnte. Beispiel:
Wieder Bahn, hmm, scheint so ein Ort für mich zu sein. Jedenfalls sitzt ne Gruppe eher Vermögende meines Alters mit mir im Zug. Ich hab zwar Stöpsel im Ohr, aber ich bekomme Teile des Gesprächs als Fetzen mit. Und diese Teile klingen schwer nach verwöhntem schnöseligen Volk. Dann spring ich im Kopf sofort an. Anfags bin ich nur reich und werde zum Beispiel am Gleis von einem coolen Albert erwartet, der mich respektvoll begrüßt und mich zu meinem unglaublichen, vor dem Bahnhof wartetnden Bugatti 57SC Atlantic Coupè
begleitet. Dann kann es passieren, dass ich in meiner Vorstellung weiter in Details und die Reaktionen der Schnösel abgleite.
Oder es kommt ein weiteres, gern von mir genommenes Genre, hinzu, der Geheimagent. Dann gibt es plötzlich Waffengefechte und Kugelhagel. Tolle Stunts im Bugatti und so weiter. Kann man ewig weiterspinnen.
Die Musik, die man gerade hört, beieinflusst das Genre sicherlich sehr stark. Obwohl die Frage wäre, in welche Richtung hier beeinflusst wird. Form follows function oder function follows from?
Höre ich grad Enio Morricone, so ist eine Einsamer Wolf Situation quasi unausweichlich. Elektronik und guter Rap füheren gern zu James Bond. Jamiroquai zu Milliardär. Vangelis führt tief in die Zukunft.
Ich bin mir ganz sicher, ihr spinnt auch rum im Kopf. Meine Frage ist aber, ob auf ähnlichem Niveau wie ich oder bin ich dann doch schon öfter auf Reisen im Kopf als der Durchschnitt? Mir wären beide Antworten recht. Schöner fände ich es, wenn wir uns alle öfter mal ausklinkten und uns treiben ließen.
Wir waren bei der Musik. Manchmal unterstützt die Musik auch nur die Situation in der ich gerade bin. Und ich erlebe und empfinde meine Erlebnisse wie im Film oder Buch. Wie etwas Besonderes und Großes eben. Das kann ein Spaziergang durch die abendliche Stadt mit ihren verborgenen schönen Perspektiven sein. Oder auch nur das Starren in die dunkle Nacht aus der S-Bahn heraus. Hierbei stelle ich mir nichts vor, was nicht da ist. Ich nehme nur das was da ist anders wahr. Es ist größer als die klassische Summe der Teilchen. Auch diese Situationen machen einfach Spaß. Ich lächle dann.
Als Sci-Fi Mann ist der Nachthimmel immer, aber wirklich immer Auslöser von Gedanken. Eine Sache, die ich in der Stadt sehr vermisse, dafür um so mehr zu schätzen weiß. Die unendlichen Möglichkeiten im Raum. Nicht mal ansatzweise sind wir in der Lage, einfach nur die Größe zu ermessen. Um uns herum ist alles Möglich. Es ist alles.
Natur wirklt ebenfalls. Alkohol und Dope natürlich auch,  sind aber keinesfalls eine Voraussetzung.
Manchmal treffe ich geistig, interessante oder wichtige Persönlochkeiten. Bei Debatten mit Frau Merkel zerlege ich diese regelmäßig argumentativ, mit Jesus und Buddha spreche ich über Gott und die Welt und Barack Obama findet mich cool. Neben diesen unrealistischen Gesprächen führe ich aber auch Gespräche mit euch, realen Personen. Spiele zukünftige oder vergangene Konflikte oder lustige Erlebnisse durch. Hier kommt wieder besonders oft das Thema Millionär. Ich plane dann eine riesen Party oder etwas anderes Außergewöhnliches. Auch das Traumhaus, in jedes Detail geplant, ist dabei. Ein Leben mit Bankkarte auf Reisen und einmem prall gefüllten Konto. Und immer so weiter.
Tja, so träume ich also meistens vor mich hin. 
 Wie sieht´s also bei euch aus?
Lasst was in den Kommentaren da. Grüße